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Was macht ein Growth Manager? Und was ist ein Growth Lead?

Growth Hacker, Growth Marketer, Growth Manager, Growth Lead - die Begriffe in der "Growth-Welt" sind verwirrend. In diesem Beitrag erkläre ich, was ein Growth Manager macht.

Growth Hacker sind in vielen Unternehmen begehrt. Growth Hacking hat sich als Disziplin zwischen Marketing-, Produkt-, Tech- und dem blinden Kundenverständnis mittlerweile mehr und mehr etabliert. Aber was ist denn jetzt ein Growth Manager?

Nimm gern den Shortcut und schau Dir das Video „Growth Hacker vs. Growth Lead“ an, statt zu lesen.

Was ist ein Growth Hacker?

Um den Growth Manager zu verstehen, müssen wir erst einmal einen Growth Hacker definieren. Wenn Du das schon weißt, kannst Du auch direkt zum Teil über Growth Manager springen, indem Du hier klickst.

„A Growth Hacker is a person whose true North is Growth.“ Sean Ellis, Founder von Growthhackers.com

Diese Beschreibung von Sean Ellis, dem Gründer der Growth Hacking Plattform Growthhackers.com, bringt es aus meiner Sicht nicht ausreichend auf den Punkt.

Warum?

Weil ein Growth Hacker meist nicht in einem luftleeren Raum arbeitet. Natürlich muss ein Growth Hacker komplett Richtung Wachstum ausgerichtet sein. Aber letztendlich muss er/sie auch in der Lage sein sein gesamtes Umfeld mitzunehmen. Sonst ist er chancenlos und wird seine Ziele nicht erreichen können.

Growth Hacker Skills

Welche Auswirkung hat diese Entscheidung bzw. dieses Experiment auf das Ziel maximaler Growth?“ ist die Kernfrage für jeden Growth Hacker. Manchmal unbequem, aber im Optimalfall wird somit Entscheidern die Priorisierung einfacher gemacht.

„Growth Hackers are a hybrid of Marketer and Coder.“ Andrew Chen, Growth Hacker von Uber

Diese Definition von Andrew Chen ist ebenfalls nicht falsch, aber auch nicht komplett vollständig, meines Erachtens.

Natürlich muss ein Growth Hacker ein guter und vor allem kreativer Marketer sein. Wenn er dann auch noch zusätzlich programmieren kann oder zumindest gelernt hat, Code zu lesen beziehungsweise mit Programmierern direkt auf Augenhöhe zu sprechen, wird ihm das enorm helfen.

Ein Beispiel: Kein Growth Hacker der Welt möchte auf den Einbau eines Google Adwords Conversion Pixel auf einer Landingpage warten müssen. Das eigene Skillset und natürlich auch der eingesetzte Technologie-Stack müssen es ermöglichen, jederzeit auf den Quellcode der Websites oder auf das Content Management System zugreifen zu können.

Aber warum ist die Definition von Andrew Chen nicht vollständig? Ich bin sicher, Dir fallen auch ein paar Eigenschaften ein, die ein Growth Hacker notwendigerweise auch noch haben sollte. Ich persönlich ergänze unbedingt noch die Eigenschaft „Allrounder“.

Warum Allrounder? Eigentlich sucht die Digital-Welt doch immer nur nach Spezialisten und nicht nach Generalisten. Zudem hat mein Opa immer gesagt „Jemand, der alles kann, kann nichts richtig.“ Heute weiß ich, dass mein Opa als selbstständiger Schlossermeister eigentlich selbst generalistisch veranlagt war und handwerklich wirklich alles konnte – und eben auch nicht nur mit Metall gut unterwegs war. Und das war auch gut so 😉 Da er die meisten handwerklichen Themen so selbst lösen konnte.

T-Shape Skills: Notwendige Marketing Skills 2020?

T-Shaped Marketer

In der Digital-Welt spricht man heute häufiger vom T-Shaped-Profil, welches jedes Unternehmen und jedes Start-up für sich zu gewinnen versucht. Am Beispiel eines Growth Hackers bedeutet dies, dass er in möglichst vielen Themen aktiv mitspielen kann. Dabei geht es um die folgenden Disziplinen:

  • Performance Marketing
  • Produktmanagement
  • Technologie / Coding
  • Data / Analytics
  • Human Resources
  • Customer Empathy
  • Sales
  • Agiles Projekt Management
  • UX / Design
  • Copywriting

Neben dem Allrounder-Dasein, weist ein echtes T-Shaped-Profil zudem noch mindestens eine Spezialisierung in einer dieser Disziplinen vor. So entsteht eben das T – oben sehr breit mit Basic-Know ausgestattet und dann in mindestens einer Disziplin Experte sein.

P-Shaped Skillset: Einen Schritt weiter…

Ich persönlich bezeichne das perfekte Growth-Hacker-Profil allerdings als Pi-Shaped, also mit einer sehr breiten Basis und mindestens zwei Spezialisierungen statt nur einer. Dabei bieten sich für einen exzellenten Growth Hacker die Spezialisierungen Performance Marketing sowie Analytics besonders an. Natürlich steht aber immer der Fähigkeit sich in den Kunden hineinversetzen zu können („Customer Empathy“) über allem. 

P-Shaped Marketer

Neil Patel, Co-Founder von Kissmetrics, bestätigte mir dies letztes Jahr auf der Bits & Pretzels in München auch. Auf meine Frage, mit welchen Skills ein Growth Hacker im besten Fall ausgestattet sein muss, antwortete er:

„Ein Growth Hacker muss in der Lage sein: Daten zu verstehen und zu interpretieren. Kreativ zu denken, um andere Wege zu finden, als die Konkurrenz es tut. Muss sich vollständig in die Lage des Kunden versetzen können, um ihm auch wirklich eine perfekte Lösung für sein Problem anbieten zu können.“

Neil Patel

Aber warum eigentlich immer wieder Daten? Einer der größten Unterschiede des modernen Growth-Marketings zum klassischen Marketing der letzten Jahrzehnte ist, dass wirklich jedes Growth-Experiment sehr genau ausgewertet werden kann.

Ein guter Growth Hacker vergisst weder das Anhängen von Kampagnen-Tracking Codes an Kampagnenlinks noch den Einbau des Google Adwords Conversion Pixels auf seiner Landingpage. Seinen Customer Lifecycle beherrscht er zudem im Schlaf, da dessen Optimierung seine Priorisierung bestimmt.

Ein Growth Hacker ist immer in der Lage, den Return on Invest (ROI) eines Growth-Experiments zu berechnen. Dafür müssen valide Daten jederzeit vorliegen, verständlich visualisiert sein und natürlich richtig interpretiert werden. Nicht einfach, aber eine notwendige Hausaufgabe eines guten Growth Hackers.

Meine Definition eines Growth Hackers

Ich werde selbst oft gefragt, was ich denn unter einem Growth Hacker verstehe. Meine persönliche Definition eines Growth Hackers:

„A Growth Hacker is a hybrid of Marketer, Coder and Customer empathist with given instinct to Growth.“

Hendrik Lennarz

Was macht ein Growth Hacker den ganzen Tag?

Erfahrungsgemäß ist ein Growth Hacker dann am glücklichsten, wenn er den ganzen Tag völlig unabhängig von anderen Growth Hacks finden, priorisieren, ausführen, analysieren und daraus lernen kann.

Diese Bedingungen findet man allerdings selten vor, weder in Start-ups noch in etablierten Unternehmen, da es immer Abhängigkeiten gibt. Wohlgemerkt sind Abhängigkeiten nicht immer nachteilig. Jemanden zu haben, der tollen Copytext schreiben oder tolle Banner-Ads erstellen kann, ist sicherlich auch für jeden Growth Hacker ein gerngesehenes Geschenk.

Eine der schwierigsten Aufgaben für einen Growth Hacker und seine Umgebung ist der Start. Womit soll ich anfangen? Sind die KPIs erst mal definiert und der Funnel aufgesetzt, muss dieser nur noch mit Nutzern gefüllt werden. Aber dafür gibt es ja Hunderte Growth Hacks, oder?

Wie man herausfindet welche Growth Hacks tatsächlich für Dein Business die besten sind? Das Bullseye-Framework von Gabriel Weinberg kann dabei vielleicht helfen.

Growth Manager: Growth Hacker mit Leadership mit Verantwortung

Also: Ein Growth Hacker fokussiert sich auf die Umsetzung von Growth Experimenten.

Ein Growth Manager, oder auch Growth Lead, bringt das einen Schritt weiter:

Growth Manager sind dafür verantwortlich, agile Organisationen zu bauen – Organisationen, in denen abteilungsübergreifend Teams auf Growth ausgerichtet werden.

Während Growth Hacker meistens in einem Team unterwegs sind, haben Growth Manager Verantwortung für ein oder mehrere Teams. Das kann ein Team aus Growth Hackern sein, oder sogar die Verantwortung für interdisziplinäre Marketing- und Produktteams, so wie zum Beispiel als „Chief Growth Officer“

Growth Manager bauen ein Umfeld für schnelle Experimente

In der Realität scheitert Growth meistens entweder an den Skillsets der Kollegen, fehlender Management Attention, fehlenden Ideen oder an der Organisationsstruktur. Wenn ein Unternehmen auf lange Entscheidungswege und x-fache Absicherung ausgelegt ist, fallen kontinuierliche Growth-Experimente schwer.

Das Augenmerk für Growth Manager liegt daher darauf, diese Wachstumshürden aufzulösen, und ihr Team dazu zu bringen, Vollgas zu geben.

Die 10 größten Wachstumshürden und was man dagegen tun kann findest du übrigens auch in unserem Growth Hacking Podcast.

In unseren Growth Hacking Trainingsformaten findest Du garantiert auch für Dich den nächsten sinnvollen Schritt in Richtung Upgrade zum Growth Hacker oder Growth Lead – Hier geht´s lang.

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