< Alle Beiträge

CTO – Ab wann brauche ich einen und was muss er können?

Was ist der CTO? Wann brauche ich den? Was muss er können?

„Ohne einen modularen und automatisch skalierenden Technologie-Stack gewinnt man heute keinen Blumentopf.“ „Wenn die IT zum Business-Behinderer statt zum Business-Förderer wird.“ „CTO – der CEO der Zukunft.“ Dies könnten Headlines auf dem Manager-Magazin von morgen sein, oder?

Tatsache ist, man redet über Technologie. Selbst diejenigen, die es nicht merken, schwärmen davon, wie sie ihre neue Smartwatch problemlos mit ihrem iPhone koppeln. Andere schimpfen darüber, dass ihr Keyless-Entry am Auto gestern gehackt wurde. Wiederum andere besänftigen ihre zweijährige Tochter bei langen Autofahrten mit „Shaun das Schaf“-Folgen via Amazon Instant Video auf dem iPhone. Den Drucker per Wlan anzusteuern oder 1.000.000 Page Views gleichzeitig auszuhalten, weil ein Startup irgendwie gerade viral geht dürfen heute einfach keine großen Herausforderungen sein. Sind es aber leider doch noch allzu oft.

1. Der CTO
2. Wann brauche ich einen CTO?
2.1. Beispiel: Weihnachtsgeschäft
3. Was muss ein CTO können?
3.1. Beispiel: 1st MVP

1. Der CTO

Neben einer übergreifenden Produktvision fragen vor allem Stakeholder und Investoren immer wieder nach der holistischen Technologie-Vision alias Applikations-Architektur. Spätestens dann laufen gefühlt alle los und suchen sich die notwendigen Informationen zusammen. Ein Tech-Stack, der zwar irgendwie valide, allerdings auch zukunftsträchtig sein muss, wird theoretisch zusammengezimmert. Skalierung wird leider beim Aufbau einer derartigen IT-Architektur nicht von Beginn an mitbedacht… Oft sogar aus gutem Grund.

Die bessere Alternative ist, dass man einen fähigen CTO (Chief Technology Officer) in den eigenen Reihen hat, der den zukunftsträchtigen Tech-Stack nicht nur mit seiner Truppe bereits implementiert hat, sondern in diesem Moment die benötigte Dokumentation „Stakeholder-ready“ aus dem Hut zaubert.

2. Wann brauche ich einen CTO?

Viele Start-ups und auch ambitionierte Unternehmen fragen sich: „Wann brauche ich einen CTO?“ Lars Jankowfsky, CTO und Founder der Swoodoo AG, sagte auf der Bits and Pretzels 2016 dazu: „Stellt bitte erst einen CTO ein, wenn ihr merkt, dass ihr einen benötigt.“ Bei technologisch getriebenen Start-ups ist die Entscheidung oftmals sehr einfach. Denn spätestens in den ersten Investoren-Gesprächen wird die sogenannte Technologie-Kompetenz des Gründerteams abgefragt. Ich persönlich habe einige Start-ups erlebt, deren Investorenrunden daran gescheitert sind, dass sie keinen CTO in ihrer Gründer-Mannschaft vorweisen konnten. Bedeutet: kein Tech-Start-up ohne Tech-Expertise im Gründerteam.

In gewachsenen oder stark wachsenden Unternehmen existieren oft ganz andere Herausforderungen. So hat man in der Regel ein Technologie-Team mit gewissen Strukturen, zum Beispiel: einen Head of Development, der die Entwickler-Mannschaft irgendwie zusammenhält. Einen Lead-Developer, der das ganze System leider nur in seinem Kopf dokumentiert hat. Manchmal wurde einer dieser Leute zum CTO gemacht, da man einen brauchte.

Die Anforderungen an die Technologie haben sich in der letzten Zeit enorm geändert, damit einhergehend auch die Anforderungen an die Mitarbeiter der Technologie. Leider ist es im Normalfall nicht so, dass die klassischen IT-Manager die Agilität besitzen, ständig auf innovative Technologien zu setzen. Selbstverständlich getrieben und gleichzeitig behindert durch businessgetriebene Zielvorgaben. Zeit für ein ausführliches Code-Refactoring oder die Automatisierung der Tests wird offiziell nur in den wenigsten IT-Abteilungen genehmigt, richtig?

Spätestens wenn die IT-Systeme nicht mehr richtig mit dem Business-Wachstum skalieren und man in regelmäßigen Abständen an den Punkt kommt, dass es wirklich kritisch wird, ist es Zeit für einen CTO.

2.1. Beispiel: Weihnachtsgeschäft

Das Beispiel Weihnachtsgeschäft im E-Commerce ist ein Klassiker. Kein Online-Shop dieser Welt möchte den kompletten Sommer damit verbringen, das IT-System jedes Jahr so umbauen zu müssen, dass man den stets überproportional steigenden Besucheransturm an Weihnachten übersteht. Diese Zeit und das Geld wären viel besser in die Aufbereitung der richtigen Marketing-Kampagnen und die steigenden Anforderungen an die Logistik investiert.

3. Was muss ein CTO können?

CTO
„How to not screw up your technology #bits16“ – Lars Jankowfsky (NFQ)

Man muss unterscheiden zwischen einem „Head of Technology“, dem „CTO“ und einem „Investor-CTO“ – sagte auch Lars Jankowfsky auf der Bits and Pretzels 2016. Ein Head of Technology programmiert im besten Fall so gut wie kein anderer und ist gleichzeitig Mastermind der Software-Architektur sowie der DevOps-Philosphie. Ein Head of Technology besitzt zudem ein gutes Händchen für das Recruiting sowie die Motivation seiner Teams.

Ein CTO (Chief Technology Officer) hingegen programmiert nicht selbst oder nicht mehr selbst. Er ist unangefochtener Herrscher der IT-Strategie sowie der Architektur-Vision, natürlich in ständigem Austausch mit seinem Head of Technology. Das Recruiting, die Verwaltung des IT-Budgets und die Organisation der IT-Teams gehören zu seinen Kernkompetenzen. Oftmals ist der CTO auch Mitglied der Geschäftsführung („C-Level“), da diese mit technischer Entscheidungskompetenz deutlich besser ausgestattet ist.

Der Investor-CTO hingegen ist ein Mitglied der Geschäftsführung und ist damit in der Regel sogar die Basis für strategische Entscheidungen. Zudem gilt er als Ansprechpartner Nummer 1 für Investoren- oder Übernahmegespräche. Genau wie für die Presse oder als „cooles“ Aushängeschild für Speaking-Events oder Tech-Konferenzen. Was ein CTO können muss gibt´s hier im Youtube-Video.

3.1. Beispiel: 1st MVP

Ein nicht unüblicher Verlauf, der vielen Start-ups und gewachsenen Unternehmen bekannt sein wird, ist zum Beispiel: Der erste Entwickler in einem Start-up schraubt das erste Minimum-Viable-Product (MVP) zusammen. Das Ganze funktioniert. Schon kurze Zeit später stellt man ihm die ersten Entwickler zur Seite. Es funktioniert immer noch, so dass man ihn zum „Head of Tech“ ernennt. Dort macht er auch einen ordentlichen Job. Das System wächst, genau wie das Team und die Anforderungen an das Team und den Technology-Stack. Nach einiger Zeit benötigt man allerdings einen CTO, weil zum Beispiel Investoren danach fragen. Schnell drängt sich die Idee auf, den Head of Tech zum CTO zu machen. Warum auch nicht. Allerdings tut man sich selbst und auch dem Head of Tech allzu oft damit keinen großen Gefallen, denn sehr gute Entwickler oder Leiter von Entwickler-Teams müssen nicht immer gleichzeitig sehr gute Manager sein. Im Worst-Case bleibt damit nicht nur das Problem des fehlenden CTOs ungelöst, sondern man hat auch noch einen tollen Head of Tech verloren.

Als Ergänzung zu diesem Beitrag solltest du dir auf jeden Fall auch unseren Beitrag über Agile Leadership und Agiles Marketing anschauen! Viel Spaß 🙂

Die Top Learnings aus 10 Jahren Growth Hacking – alles in einem PDF

Downloade kostenlos die Top 100 Growth Hacks. Für B2B und B2C.

In diesem Artikel

100 Ideen für mehr Reichweite und mehr Kunden

Downloade kostenlos die besten Growth Hacks aus 500+ Projekten. Für B2B und B2C.

More To Growth